In eigener Sache: Dreimal ist genug!
Das Internet ist eine feine
Sache - ich bin seit 1997 mit einigen Seiten dabei. Warum ich mich
nach all diesen Jahren nun doch weitgehend aus diesem tollen und
sicher lehrreichen Medium zurückziehe, das möchte ich als
pensionierter Mathematiklehrer eingangs rasch
erklären, damit ich vielleicht anderen Menschen ähnlichen Jammer ersparen
kann. 2) Die Geschichte mit dem Domainnamen (URL). Jede Homepage hat einen Namen, eine Internetadresse und diese gibt es nur einmal auf der Welt. Klar! Daher wird beim Anmelden einer solchen www...-Adresse ganz genau geprüft, ob auch alles dem weltweiten Internetrecht entspricht. Ich hatte mir damals einen netten und zugkräftigen Namen ausgedacht, der doch tatsächlich noch niemandem eingefallen war. Ich mietete mir diesen URL, lud meine Seiten dorthin hoch und war zufrieden (bis auf das "kleine" Missgeschick mit den Ölbildern (siehe Punkt 1). Knapp drei Jahre lang ging alles gut, da flatterte mir eine Klagsdrohung über 5 Millionen Schilling ins Haus, wenn ich nicht binnen 3 Tagen auf meinen Namen (URL) verzichte und diesen eingeschrieben zurücklege. Hoppla, was war denn da wieder falsch gelaufen? Ich rief bei der Firma, die für die Domainvergabe zuständig ist, an und schilderte meinen Fall. Ich bekam folgende Auskunft: Eine US-Firma, die so ähnlich wie meine Domain heißt (deren Name hat den Buchstaben S mehr), expandiert von den Vereinigten Staaten nach Europa und bedroht alle Besitzer mit ähnlich klingenden Domainnamen, weil sie diese selbst beansprucht. Man riet mir klein beizugeben, denn US-Firmenrecht geht vor Internetrecht. Obwohl ich der rechtmäßige Besitzer der ähnlich klingenden at-Domain war, überzeugte mich die Höhe der Summe sofort und ich kündigte blitzartig und schriftlich meinen schönen Internetnamen. Dieses Abenteuer kostete mich keinen Groschen - bis auf die Ab- und Neuanmeldung und den dadurch entstandenen Verlust in der Höhe knapp einer Jahresmiete für eine AT-Domain. (Kündigungsfrist!) 3) Nun kam vor wenigen Wochen die dritte Klagsandrohung ins Haus geflattert. Diesmal wollte man über 8.000 Euro von mir. Der Grund war eine winzige Planskizze (etwa 4 mal 6 cm). Ich hatte vor Jahren eine sehr nette Internetseite besucht, die virtuelle Führungen durch mehrere Städte zeigte. Da ich selbst begeisterter Städteflieger bin, nahm ich einen Teil des Logo dieser Firma als Link-Button und verlinkte ihn mit dieser Seite mit der Bemerkung, dass man hier vor Antritt einer Städtereise unbedingt hineinsehen sollte. Also eine nette Werbegeste für die besagte Firma. Und eben diese kleine Skizze wurde zum Streitfall. Die Firma war in der Zwischenzeit von der Bildfläche verschwunden, ich aber hatte den Link zu dieser im Netz stehen lassen. Nun klagte mich der Verfasser der Skizze auf Urheberrecht und beauftragte damit eine Anwaltskanzlei. Nach langen Gesprächen und mit viel Überredungskunst kam mir der klagende Anwalt sehr entgegen und verringerte nach meinem Hinweis auf meine Mindestrente die Strafe doch beträchtlich. Bedingung: Sofortige Überweisung des Geldes und Entfernung der Skizze. Ich tat, wie mir befohlen - und ich tat noch mehr: An diesem Tag, er liegt nun schon einige Wochen zurück, begann ich meine Internetpräsenz radikal zu kürzen. Ich löschte etwa 90 % der Inhalte und lösche noch immer weiter. Wer also bestimmte Inhalte meiner Seiten vermisst, weiß jetzt wenigstens Bescheid. Ich hoffe, der Rest ist nun klagsicher und doch noch interessant und verständlich. Der Ordnung halber: Alle Namen, Fakten, Firmen, Anwälte und Zahlungsbestätigungen liegen natürlich bei mir auf! |
Wien, Mai 2010 |
Helmut Schida |
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