Ängstlich

Als sich der Fahrstuhl öffnete, standen zwei Kinder darin, vielleicht neun oder zehn Jahre alt.
»Wollen sie mit rein?«, fragte mich der eine Junge.
»Ach so«, sagte ich, »ich dachte, ihr wollt hier aussteigen.«
Ich ging rein und drückte den Knopf für meine Etage.
»Oh je!«, sagte der Junge und begann damit, eine abgerissene Hundeleine von seinem Gürtel zu lösen. Der andere Junge drückte sich in eine Ecke und hielt sich den Kopf, als ob er Angst vor dem Fahrstuhlfahren hätte. Der Hund war nicht mit drin.
Als der Fahrstuhl auf meiner Etage hielt, stiegen sie mit aus.
Draußen erwartete sie der Hund, ein Kinderwagen und ihre Eltern.
»Was macht Ihr denn heute nur für Blödsinn!«, schrie die Mutter sie an.
Da wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte, warum der eine sich so ängstlich den Kopf hielt.
Ich musste weiter, aber ich ging so langsam ich konnte. So lange ich da war, würde ihnen nichts passieren, da war ich mir sicher. Der Junge mit der Hundeleine erklärte hastig, wie es passiert war. Die Antwort der Mutter fiel schon ein wenig sanfter aus. Ich nehme an, der andere Junge konnte die Hände wieder runter nehmen. Die Tür öffnete ich langsamer als gewohnt und schloss sie ganz leise hinter mir. Eine Weile stand ich noch da und lauschte auf die Geräusche von draußen. Was ich befürchtet hatte, trat nicht ein.
Jetzt bin ich froh über meine schlechten Erfahrungen. Normalerweise laufe ich schneller durch diese Welt.



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