Baby Bell

Eine Wolldecke im Park,
ein wenig weiter weg von zu Haus
aber leicht mit dem Rad zu erreichen.

Zwei Freundinnen darauf,
eine davon ganz nett,
und ich.

Thermoskanne, Limoflasche, Tee,
schon kalt.
(Nee, quatsch, sauheiß.)
Ein Netz voll Baby-Bells.

Eine Freundin liegt und schmollt,
die andere sitzt, isst und ignoriert,
ich esse, sitze, ignoriere beide
und bin eigentlich satt.

Wir löffeln Joghurt ohne Löffel,
(man kann ihn auch trinken),

Fotos müssen gemacht werden,
(das Stillleben ist eigentlich gar nicht so still),
das macht Adrienne.
Ich auch ein paar.

(Später wird sie sich beschweren:
"Wie ich wieder aussehe, du Dussel,
kannst du die Kamera nicht mal ...")

Kinder wollen einen Baum ausrupfen.
Adrienne meint,
das sei nicht nötig
und so ein Baum hätte auch Gefühle
und die Leute, die vorbeikommen
wollten ihn auch mal sehen
(aber nicht waagerecht)

und Sarah seufzt,
dreht sich um
und schläft weiter,

oder dreht sich einen Joint,
ich weiß auch nicht,
was sie da hat.

Aber nett ist sie.

Irgendwie habe ich eine Freundin zuviel,
(aber die Heimfahrt war schön),
den Weg durfte ich aussuchen,
sie hatten die Karte versungen:
"Ein Mops kam um die Ecke..."

Ja, irgendwie wackelt mein Stillleben,
aber die Baby-Käse haben geschmeckt.

Wieder daheim.
Ohne Freundinnen.
Waren ja nicht meine.

S i e waren befreundet.
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