Der Wunsch
Einer von diesen Gedankengängen, denen wir uns allen schon mal hingegeben haben, oder nicht?

Das Verlangen meine Hand in seinen Haarschopf zu krallen und seinen Kopf gegen die Wand zu schmettern, stundenlang, mit wachsender Begeisterung, wird immer unerträglicher. Sein Gesicht in einen flüssigen Brei zu verwandeln. Das Knacken seiner Knochen zu hören. Das erregende Gefühl, seinen erschlaffenden Körper an meiner Seite zu Boden gleiten zu lassen. Dem letzten Atemzug, der seinen Körper verlässt, zuzusehen. Das stumme Entsetzen, das in seinen Augen zu lesen sein wird. Seinen toten Körper in ein sechs Fuß tiefes Loch zu werfen, mit faulendem Laub aufzufüllen und auf das Grab zu pissen;

das ist der Wunsch, der mich Tag und Nacht begleitet

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