Ferien mit Pezi 

Bevor Pezi zum ersten mal mit Herrchen in den sonnigen Süden reiste, war er total aufgeregt. So sah man den Kleinen noch nie. Er hatte richtiges Herzflattern und Herrchen dachte, er wäre schwer krank. Natürlich ging er mit Pezi zu Onkel Doktor, der immer ein offenes Ohr hat und ihm mittels Scherzen die Angst vor einer eventuellen Spritze nimmt. Honig gab es bei Onkel Doktor auch immer für Pezi. An jenem Tag der Untersuchung konnte er jedoch nichts feststellen, woran Pezi erkrankt wäre.
Schnell stand fest, Pezi war bereits Wochen vor der Urlaubsreise sehr aufgeregt und hatte Angst vorm Fliegen. Da es gegen Flugangst für Teddybären kein wirksames Medikament gibt, musste Herrchen mit seiner Liebe und Fürsorge diese Angst bekämpfen. Die beiden standen ab nun immer sehr wilde Kämpfe gegen die Angst aus, sobald es Abend wurde. Denn nur dann kam die Angst zu Pezi und versuchte den armen Kleinen zu besiegen. Doch Pezi und sein Herrchen zeigten keine Furcht vor der bösen Angst und beide kämpften unermüdlich dagegen an.
Dazu mussten sie keine Schwerter, Messer oder sonstige Waffen benutzen. Angst war nur dadurch zu besiegen, indem sie einander genau zuhörten und Pezi von Herrchen unendlich viele liebevolle Streicheleinheiten erhielt. 2 Tage vor Abreise schien die Angst, Pezi abermals besiegen zu wollen. Doch die beiden hielten tapfer bis zum Tag des Abflugs durch.

Am Flughafen angekommen, wurde Pezi scheinbar abermals heftigst von der Angst attackiert. Tränen stiegen in seinen dunklen Knopfaugen hoch. Herrchen bemerkte dies zum Glück sofort und knuddelte sich sogleich ganz eng an Pezi. Langsam schien die Angst wieder von Pezi zu weichen und er lächelte fröhlich. Herrchen hielt ihn jedoch trotzdem an sich gedrückt, damit er sicher sein konnte, die Angst hält sich nun endgültig fern.
Beim Besteigen des Flugzeugs schien den beiden jedoch abermals die Angst auf den Fersen zu sein. Pezi zitterte ein wenig, als sich Herrchen an den ihm zugewiesenen Platz setzte. Er musste Pezi nun wieder liebevoll an sich drücken damit sich die Angst endlich geschlagen gibt. Sicherheitshalber hielt ihn Herrchen während des gesamten Fluges an sich gedrückt. Pezi war es einige male jedoch zu fest wie ihn Herrchen drückte. Dann lockerte er seine schützende Umarmung ein wenig und Pezi lachte fröhlich aus den kleinen Luken des Flugzeuges.
Immer wieder hob er seine kleine Tatze und winkte den Wolken zu. Herrchen wollte wissen welchen Sinn dies hätte. Pezi antwortete darauf, da Wolken doch ganz sicher auch Leben in sich haben. Womit Pezi eigentlich irgendwie recht hat, oder vielleicht auch nicht.

Im warmen Süden sind beide sicher gelandet und Pezi war sehr überrascht dass die Menschen in dem fernen Land zwar anders aussahen, jedoch trotzdem sehr lieb und freundlich waren. Nun musste Herrchen erklären warum dies so war. Er versuchte Pezi klarzumachen, dass diese Menschen eben noch ganz anders in ihrem Innersten sind. Noch nicht so egoistisch und materiell denkend, sondern rücksichtsvoll alle Mitmenschen behandeln. Trotz langer ausführlicher Erklärungen schien dies Pezi nicht zu verstehen. Er sah noch nicht viel von der Welt, war immer nur an der Seite von Herrchen im Bett. Was Pezi nun in diesem Land sah, war für ihn ganz neu und unbekannt.
Obwohl es plötzlich überaus heiß war, mochte Pezi dieses Klima sehr. Als die beiden den Flughafen verließen, um zum Bus zu gehen der sie ins Hotel bringen sollte, begann Pezi wieder zu zittern. Herrchen nahm ihn liebevoll an sich, wo er sicher sein konnte vor der Angst. Herrchen musste Pezi nun auch während der Busfahrt sanft im Arm halten. Scheinbar war es ausländische Angst, mit der Pezi nun zu kämpfen hatte. Wie gut, dass Herrchen im Autobus ganz nahe bei ihm war.
Nach etwa 1 Stunde Fahrt kamen sie beim Hotel an. Herrchen war sehr begeistert von der überwältigenden Anlage, welche er als topmodern und sauber bezeichnete. Pezi schien nun wieder sehr von Angst verfolgt zu werden. Er zitterte am ganzen Leib, als er mit Herrchen eine große Halle des Hotels betrat. Das Zittern legte sich auch im Hotelzimmer nicht. Pezi wollte nie an den Strand mitkommen oder Ausflüge mit Herrchen unternehmen. Er bat einzig immer darum, die Nachtstunden nicht alleine zurückgelassen und von den Angstmonstern besiegt zu werden.

Während Herrchen am Strand war oder Ausflüge unternahm, versteckte sich Pezi immer unter der Decke. So konnte er beruhigt sein, die Angstmonster sehen ihn nicht sofort. Für Pezi war es unter der dunklen Decke natürlich sehr langweilig. Er merkte jedoch schon am 2. Tag des Urlaubs, dass noch weitere ihm völlig unbekannte Teddybären in vielen Zimmern des Hotels verteilt waren. Diese wurden von anderen Menschenkindern mitgebracht und schienen ebenso große Angst vor den Monstern zu haben.
Es waren nicht die dort lebenden Menschen Angst einflößend. Sondern sehr viele Urlauber, welche den kleinen Pezi und seine nie gesehenen Freunde am Urlaubsort immer wieder erzittern ließen. Sie empfanden es so schrecklich, wenn manche der Meinung waren, mit Geld könnten sie in diesem Land alles kaufen.
 

Kontakt zum Autor: Joachim Hofko  joachim-hofko@gmx.at
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