Einsichten

 

Alle tun beten,  alle - glauben -
ich bin so wichtig.

Alle können alles, alle opfern und
tun so viel.

Alle anderen haben Wohlstand, von allem
Reichtum zu viel.
                                                                                                                                            
Nur ich bin am jammern,
hab Schmerzen und Kummer genug,
vegetiere in allerhöchster  Not.

Nur ich muss mich quälen,
kämpfe täglich,
schinde mich für wenig Brot.

Nur ich dreh mich im Kreise,
rudere gegen den Strom,
wenn's mir wirklich schlecht geht,
lachen die anderen,
sieh mal, so ein Schlot. 

Schnell wird verdächtigt, bezichtigt.
He, Leute - erwachsen?
Null und nichtig.
Was ist Übel, was ist Gerede?

Schnell wird angedichtet, Kenntnisse geheuchelt,
fernab, verbal wird gemeuchelt.
Wessen Messer , an wessen Kehle.

Schnell verwehen Wirklichkeit und Räume,
zu vermessen,
schon, vergessen,
edle Ideale, frühe Träume.
Welch Missgunst, welch große Seele. 

Viele sind wissend, allen anderen überlegen,
das ist ihr Ziel.
Viele sind begnadet, mit Geist,
Gesundheit und Glück.
Schnell wird entschieden
ohne Skrupel am Stück.
Hart ist das Leben,
einfach kein Spiel.
Viele hasten nach Sensationen,
schnellen Gewinn und opulenter Macht.
Alle, der vielen sind sicher,
nur ich handele richtig.

Keiner aber wird "jemals" einsichtig!!
 

PS.: Die nur „Ich’s“ sind wir doch alle.  

e m k a  -  Sept. 2001, Sept. 2003                                                                          
Kontakt zum Autor: Manfred Küster -  emka_modellbau@hotmail.com
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