Broadway-Blues

Jenny streckte mir schon wieder ihren Arsch entgegen. Immer wenn ich hinter der Theke vorbei zur Flaschenablage ging, war mir Jennys Arsch im Weg. Es störte mich nicht, im Gegenteil -, aber hinter der schmalen Theke war kein Platz für zwei Ärsche und so rieb ich jedes mal meinen Schwanz an Jennys nach hinten ausgestreckten Rundungen, während sie nach vorne gebeugt Bier zapfte oder Bourbon ausschenkte und mit den Gästen quasselte.

Das gefiel Jenny. Sie hielt dagegen und lächelte mit einer Mischung aus Mona Lisa, Hure und der Heiligen Bernadette. Also blieb ich im Vorbeigehen immer ein paar Sekunden hinter Jenny stehen, drückte zu, machte, ohne auf die Gäste an der Bar zu achten, ein paar ordinäre Fick- und Reibbewegungen, so, als wollte ich meinen Ständer zielstrebig durch Jennys Rock und Slip hindurch in eines ihrer beiden Löchlein schieben. Das machte den Job zwischen Gläser spülen und Flaschen abräumen interessanter und meine Phantasie begann Turnübungen zu veranstalten.

"Got any experience with barwork?" hatte Jenny gefragt, als ich mich vor ein paar Tagen wegen dem Job beworben hatte. Selbstbewusst aber verdammt übertrieben antwortete ich: "Die Hälfte meines Lebens habe ich hinter der Bar verbracht!" Was nur insofern nicht gelogen war, dass ich meine Bar-Erfahrung nicht hinter sondern vor Bartresen gesammelt hatte. Immerhin, ich bekam den Job. Ohne Green Card und illegal nimmt ein armer Schlucker in New York alles was kommt. Jedenfalls war dieser Job als Barhelfer angenehmer und, mit Aussicht auf Trinkgeld, besser bezahlt, als vorher die vier Wochen in der fettigen Bratküche bei Mc Donalds an der Pensylvania-Station. Wer vier Wochen Hamburger gebraten, Hamburger verkauft, nichts als Hamburger gegessen, hinter dem Busbahnhof im Freien auf Hamburger-Kartons geschlafen und während dieser Zeit nicht ein einziges mal gefickt hatte, weiß von was ich rede.

Ich hatte mich, von Rotterdam kommend, auf einem Schiff bis New York durchgejobbt. In einer Rotterdamer Hafenkneipe hatte ich mit zwei deutschen Seeleuten Karten gespielt und gewürfelt. Die beiden waren der Erste Offizier und der Kapitän einer drittklassigen Rostdschunke die für eine Trampreederei unter nigerianischer Flagge fuhr. Wir hatten um niedrige Einsätze gespielt. Ich hatte ein paar Dollar gewonnen und der Erste hatte zu mir gesagt: "An Bord fehlt der dritte Mann zum Skat. Komm' Jung! Heuer an! Schipper mit uns nach Amerika! Heuer gibt's keine, aber Überfahrt, Kost und Logis sind gratis! Tagsüber kannst du den Moses spielen, ein paar Handreichungen hier und da auf dem Schiff, und abends klönen wir und spielen Skat!"

Von wegen "ein paar Handreichungen"! Während der Überfahrt hing ich tagsüber auf einem Brett, das mit vier Seilen an der Reling befestigt war, über dem Meer, klopfte Rost von der Bordwand und schmierte anschließend Menning über die gesäuberte Fläche. Quadratmeter für Quadratmeter. Unter mir rauschte das Meer. Wer zwölf Tage lang dieses Meeresrauschen gehört hat, verbringt den nächsten Urlaub im Gebirge. Nach dem Abendessen spielten wir bis nach Mitternacht in der Messe Karten. Frauen waren keine an Bord, und der schwule Chinesen-Smutje interessierte mich nur, weil er schmackhaft und ausreichend für die Sechs-Mann-Crew kochte. So musterte ich in New York ab, das heißt, ich schlich mich ohne Visa, mit Fünf Dollar und ein paar Holländischen Gulden in der Tasche, von Bord. Hinein in's unbekannte, geheimnisvolle New York. Wenn Rockefeller es vom Tellerwäscher zum Millionär gebracht hatte, warum sollte ich es nicht wenigstens zum - zum..., nun -, das wird sich schon irgendwie ergeben...!

Jennys Bar lag in einer Seitenstraße Off Broadway. Gemischtes Publikum. Tagsüber wichtigtuerische Vertreter mit Handköfferchen und Laufkundschaft aus der Nachbarschaft; abends und nach den Vorstellungen viel Volk aus dem Showbiz. Tänzerinnen, Schauspieler und solche, die es schon seit Jahren werden wollen, oder auf eine Rolle warten, aber unterdessen den Tanz- und Schauspielunterricht als Kellnerin, Gemüsekistenschlepper, Taxifahrer oder Gelegenheitsnutte finanzieren. Außerdem ein paar Spanner und Lebenslüstlinge, die sich in dieser Sorte Bar das große Leben, einen Hauch von Erotik und Verruchtheit oder ganz simpel einen Abstauberfick versprachen. Der dickbäuchige Autohändler Jack mit seiner rot glänzenden Trinkernase gehörte dazu, und die dürre Miss Faltgreen, eine wie'n amerikanischer Weihnachtsbaum mit Schmuck behangene Boutiquebesitzerin aus dem Village. Weiß der Kuckuck, was diese Frusteule fast jeden Abend in unseren Schuppen trieb.

Jenny hatte für prüde amerikanische Verhältnisse einige Knöpfe zu wenig an der halboffenen Bluse. Aber wir waren in New York und nicht in einem Mormonendorf im Süden der USA. Jack wusste nach dem fünften Bourbon nie, ob er seine Augen in Jennys Titten oder in Miss Faltgreens Diamanten versenken sollte.

Das Spiel zwischen Jenny und mir setzte sich bis gegen Vier morgens fort. Wir waren alle nicht mehr nüchtern. Die Bude war gerammelt voll. Die Trinkgelder gaben Anlass zu Übermut. Eine Meute Frauen und Männer feierte eine gelungen Theaterpremiere. Aus der Jukebox dröhnte Muddy Waters I just want to make love to you. Schweißige Körper schoben sich durch Rauchschwaden und Rotlicht; der Kameramann von China-Town hätte ohne Requisiten arbeiten können. Die Gesichter zeigten Aufregung, Geilheit, Gier. Das Rudel hatte den Smalltalk schon vor einer Weile abgehakt und war deutlich zur Sache gekommen. Eine fette Mae West-Imitation war schwankend auf einen Tisch gestiegen und hatte ihren Büstenhalter in die Runde wie eine Braut ihr Brautbudget geworfen. Dann zog sie den Rock über den Arsch und stand im Slip, der den Arsch in zwei blassrosa Kürbisse teilte. Die Meute grölte: "More! More! We want it all!" Einer zupfte am Slip. Sie hüpfte kichernd vom Tisch und wurde von der Meute aufgefangen.

Ein bärtiger Othello vergrub seine Zunge im Mund des schmächtigen Bühnenbildners. Eine schmale, bleiche Hanswurst mit traurigen Augen, die aussah wie Woody Allen, putzte sich die Hornbrille. Dann schob der Schmalhans seine Hand von oben in den Rocksaum einer Blondine mit Erbsentitten, blonden Schnittlauchlocken und kleinen, tragischen Fältchen um die schmalen Mundwinkel. Die Frau schaute gelangweilt an der Hornbrille vorbei, ließ ihren Blick langsam, wie in Zeitlupe suchend durch den Raum gleiten, und massierte gleichzeitig mit der freien Hand geschickt den Stoff, der sich über den Steifen von Woody Allen gespannt hatte, und ich überlegte, woher der Schmalhans mit den mickrigen Schultern einen so kräftigen Pimmel hat. Mit der anderen Hand hielt die Blonde ein Glas und prostete lächelnd und mit den Augen zwinkernd einem Typen zu, den sie in einer Ecke entdeckt hatte und der im roten Nebeldickicht den knabenhaften Hintern einer zierlichen Afrikanerin liebkoste.

"I just want to be fuckt by you!" schrie Jenny mir ins Ohr. Sie hatte Muddy Waters Song neu interpretiert.
"Right now?" fragte ich zurück und drückte sie gegen den Tresen.
"Right now and here!" schrie Jenny gegen den Lärm und die Jukebox an.
"Hast du denn kein Bett zu Hause?" fragte ich.

"Wie langweilig!" Jenny warf mit einer Kopfbewegung die roten Hennahaare über die Schulter. "Wie phantasielos!" Sie stellte die Flasche ins Regal, griff mit beiden Händen an den Abdruck meines Ständers und massierte prüfend die Wölbung unter dem Hosenstoff. Sie hatte sich so zwischen mich und den Tresen gestellt, dass man es zwar nicht deutlich sehen, aber phantasievoll vermuten konnte, wie sie mir die Jeans aufknöpfte und meinen Schwanz heraus holte. Jenny drehte sich wortlos um, beugte sich nach vorne, wischte nonchalant mit einem Lappen über den Tresen und streckte mir die ganze herrliche Pracht ihrer Arschwölbung entgegen.

"Right now and here!" befahl sie mir und lachte dabei Jack ins Gesicht, der mit dieser Aufforderung nichts anzufangen wusste. Ich stand hinter Jenny und schob ihren Rock in die Höhe bis zum Strumpfansatz. Sie musste ihren Slip schon vorher ausgezogen oder überhaupt keinen getragen haben. Ziemlich besoffen oder blind vor Geilheit und Aufregung und ohne auf die Leute zu achten fuhr ich mit meiner Latte den Spalt zwischen ihren Arschbacken entlang in Jennys nasse und warme Möse.

Aus der Jukebox ertönte Broadway Blues. Ich bewegte mich rythmisch mit der lang gezogenen Bluesmelodie. Jenny zwirbelte ihren Arsch in Gegenrichtung, sehr langsam, träumerisch lasziv, fast unmerklich kreisend, nur zwischendurch, wenn der Drummer kurz einsetzte, zuckte sie und stieß ihr Becken stärker gegen meinen Schwanz. "Another Bourbon?" fragte sie Jack. Dem Autofritzen schienen die Kontaktlinsen aus den flinken Schweinsäuglein zu fallen. Schweißperlen standen auf seiner geröteten Stirn. "Yes!" hechelte er nur und dann noch einmal keuchend "Yes!", was immer das bedeuten sollte. Jenny füllte großzügig den Bourbon nach und lachte in die Runde. Nur Miss Faltgreen hatte sich ein kleines bisschen hinter der Holzsäule versteckt. Sie puderte sich die schmale calvinistische Nase, blinzelte aber zu uns herüber und konnte sehen, wie ich mich kurz vor der Explosion mit beiden Händen an Jennys Arschbacken klammerte um meinen Schrei zu unterdrücken und den Mund nicht allzu tierisch zu verkrampfen.

Jenny angelte sich ein Kleenex und wischte mir, den Rücken zum Tresen, den klebrigen Schwanz ab, als würde sie einen verkleckerten Speiserest von der Hose wischen.

Jack hatte sich als erster gefasst und schwadronierte: "Well, Jenny! Good job! And a great performance! Really great! I should bring my friends here! It's just a great place, this damm'd bar!" Dann bestellte er für Jenny und mich und für die vier oder fünf Leute am Tresen eine Runde. Als wir die Gläser hoben, kicherte Miss Faltgreen: "Good god! How life can be so - soo - wonderfull, - so interesting, - and full of surprises..!"


 

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