8. 7.

Aus dem Ghetto-Blaster in der Küche, der auf Enjoy eingestellt ist, dudelt Bleech von Nirvana. Du trinkst Kaffee schwarz, Kaffee mit Milch, Kaffee mit Milch und Zucker.

Du steckst dir eine Prince Denmark an einer Prince Denmark an und trottest ins Wohnzimmer rüber. Du denkst an Claudia Schiffer und Cindy Crawford, an sündhaft teure Konsumgüter, an verfallene Häuser, schwere Verkehrsunfälle, alternde Rockstars, Kampfbomber, umgefallene Mülltonnen, Uhren von Tag Heuer, tote Bäume; an Bärte von Weihnachtsmännern, an rauschende Ballnächte die du nie erlebt hast. An Betten aus reinem Latex, Sotsass-Sessel, die ein Vermögen kosten. An bunte CDs, Ufo´s, Stephen King.

In der Küche trinkst du ein eiskaltes Evian, kippst dann zwei Red Bull und schließlich, um irgendwie drauf zu kommen, einen Chivas Regal auf Eis. Du fragst dich, wie wohl die heutigen Chancen auf einen nicht handgemachten Orgasmus stehen; gedankenverloren sinnierst du über die Möglichkeit nach einer kahlrasierten Blondine für Lau ins verdammte Gesicht zu wichsen.

Du springst in verwaschene Levis, in einen ausgeleierten blauen Sweater von Polo, in ein Paar fast neue hellblaue Wildlederloafers. Freier Tag, geht es dir durch den Kopf. Du musst lächeln. Du rauchst eine Prince Denmark und trinkst einen Chivas Regal auf Eis. Von deinen tausend Mark besitzt du noch knapp siebenhundert. Gitta, wird dir wiedereinmal klar, ist jetzt mit einem Typen namens Molenda zusammen und von Weinberg weißt du, dass auch er unheimlich geil auf sie ist.   

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